16.05.2014
Zwischen Rohstoffsicherung und Verbraucherwünschen
Mitgliederversammlung des Fachverbandes der Gewürzindustrie e.V. tagt in Würzburg
Wachsende Inlandsmärkte in den Anbauländern lenken die Gewürzströme um. Qualitativ hochwertige Rohstoffe sind immer schwerer zu bekommen. Pfeffer wird knapp und teuer. Verbraucher interessieren sich für Tierwohl und alternative Ernährungsweisen, vor allem aber nach wie vor für den Preis von Lebensmitteln. Mit diesen und anderen Themen befasste sich die Mitgliederversammlung des Fachverbandes der Gewürzindustrie in Würzburg.
Der Rohstoffmarkt der Gewürzindustrie tendiert fest auf hohem Niveau – mit einer Ausnahme: Der Preis für Pfeffer – das Hauptgewürz nicht nur in Deutschland – steigt wieder in Richtung Allzeithoch. Seit 2009 ist er um das 2,5-fache geklettert, allein in den letzten 12 Monaten um 30 %. Eine schlechte Ernte in Indien, zunehmende Inlandsnachfrage in den Anbauländern und eine wohl nur dosierte Abgabe sind die Ursachen. Es steigen auch Oregano- und Petersiliepreis, letzterer wegen der für Anbauer attraktiven Alternative, einfachere (Getreide)-Kulturen zu auskömmlichen Erzeugerpreisen anbauen zu können. Die politischen Spannungen in der Ukraine, dem Hauptanbauland für Koriander, dürften sich auf den bereits jetzt sehr hohen Preis kaum zusätzlich auswirken; Lieferengpässe aufgrund von Transitproblemen erscheinen indes möglich.
Wie ticken Medien, Greenpeace, Foodwatch & Co? Zu dieser Frage nahm der Buchautor und SPIEGEL-Redakteur Jan Fleischhauer in seinem Gastvortrag Stellung. Er zeigte auf, dass Verbraucher diesen Institutionen zwar abgestuft großes Vertrauen entgegenbringen, dass aber hinter den nach außen gemeinnützigen Initiativen oftmals sehr präzise berechnete wirtschaftliche und politische Interessen stehen.
Der Fachverband der Gewürzindustrie repräsentiert mit 78 Gewürzverarbeitern die Branche praktisch vollständig. Die Unternehmen importieren Rohgewürze und Kräuter und produzieren Gewürzmischungen und –zubereitungen sowie zahlreiche innovative Produkte zur Geschmacksgebung für Endverbraucher wie auch für das Fleischerhandwerk und die Lebensmittelindustrie.
Kontakt:
Fachverband der Gewürzindustrie e.V.
Dirk Radermacher
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